Wochenbericht Bergwacht Oberstdorf
Frühwinter in den Bergen
• 02.10 – Nebelhorn/Zeigersattel: 83-jähriger in der Dunkelheit erschöpft & unterkühlt. Zunächst kein Rückruf möglich; 2 Bergretter (darunter eine Notärztin) steigen terrestrisch auf. Nach Kontaktaufnahme und Lagebeurteilung wird der nachtflugtaugliche Rettungshubschrauber Christoph Liechtenstein nachalarmiert.
~22:00 Uhr Windenbergung. Patient weiter betreut, ins Tal verbracht und zur Abklärung in die Klinik gebracht.
Es handelte sich um einen "Bekannten" und zwar um denselben Patienten der bereits im Vorjahr Hilfe benötigte. Er zeigte sich einsichtig und versprach zukünftig eine altersgerechtere Tourenplanung „bevor ihr mich ein drittes Mal holen müsst“.
– keine –
• 25.09 – Rubihorn: Lagebegutachtung per Polizeihubschrauber durch 2 Bergwachtmänner in Funktion der Lawinenkommission. Prüfung der Rinne in Vorbereitung einer möglichen Lawinensprengung im Winter (Fokus auf loses Geröll/Steinanteil). Ergebnis: kein übermäßiges Geröll oder Risiko bei Lawinensprengungen. Der Wallraffweg wurde von der Gemeinde Oberstdorf wieder freigegeben.
• 03.10 – Breitenberg-Meldung: Fehlalarm Gleitschirmabsturz am „Breitenberg Nebelhorn“ – nach Rückruf klar: gemeint war Breitenberg/Pfronten.
Der Bergsommer ist vorbei: ab ~1.400 m liegt Schnee, Berghütten sind überwiegend geschlossen. Es wird früher dunkel und ist spürbar kälter – bitte plant eure Touren zeitlich passend und nehmt eine zusätzliche Wärmeschicht mit: warme Jacke, ggf. Handschuhe, Mütze, Stirnlampe. So lassen sich Unterkühlungen und Notlagen bei verspätetem Abstieg vermeiden.