Die Bergrettung von 1971 bis 1975

1971

Bergung einer 20jährigen Frau
Es ist ein herrlicher Oktobertag. Die um diese Zeit besonders farbenprächtige Bergwelt zieht viele Wanderer und Spaziergänger an. Eine 20jährige aus Oberstdorf unternimmt allein eine Wanderung in das Schlappoldgebiet. Gegen 17.00 Uhr ruft der Wirt der Gasstätte Schwand bei der Bergwacht an. Er teilt mit, dass er vom Söllergebiet her Hilferufe hören würde. Zwei Bergwachtmänner werden über die erst kurz vorher beschafften Funkmeldeempfänger von ihrer Arbeitsstelle abgerufen. In kürzester Zeit treffen sie in der Rettungszentrale ein und fahren mit dem Geländefahrzeug nach Schwand.
Von dort aus kann die verletzte Person mit einem Fernglas geortet werden. In der einbrechenden Dämmerung steigen die Bergwachtmänner auf. Größte Eile ist Voraussetzung für eine Lebendrettung. Die Hilferufe werden immer schwächer, schließlich kommen sie zu einer völlig blutüberströmten jungen Frau. Die beiden Retter leisten erste Hilfe und tragen die Verletzte vorsichtig talwärts zum Fahrzeug.
Über Funk wird das Krankenhaus Oberstdorf vorinformiert: dort steht beim Eintreffen des Transportes schon der Arzt bereit. Die junge Frau war auf dem sonst ungefährlichen Weg gestolpert und so unglücklich gefallen, dass es sich schwerste Kopfverletzungen zuzog. Nach Meinung eines Arztes hätte die junge Frau ohne Hilfe eine halbe Stunde nicht mehr überlebt.

Dr. Pohl spendet ein Geländefahrzeug
Der Bundestagsabgeordnete Dr. Pohl spendet der Bereitschaft Oberstdorf ein „Haflinger- Geländefahrzeug“.

Pfarrer Manfred Gohl von Oberstdorf wird Bergwacht-Mitglied
Am 06. Juni 1971 tritt der kath. Priester Manfred Gohl der Bergwacht bei und besucht noch im gleichen Jahr den Sommerrettungslehrgang vom 26.06. – 02.07.71. Den Winterlehrgang besucht Manfred Gohl in der Zeit vom 29.01.- 06.02.72 und wird somit Bergwachtmann.

So sieht der Sommerdienstplan 1971 aus, die ersten beiden Namen sind die Gruppenführer
Hirschkuh auf Abwegen? Nein, aber Ordnung muß sein!
Ehrung verdienter Mitglieder der Bergwacht Oberstdorf, des Hubschraubertransportgeschwaders 64 und Förderer der Bergwacht
1972

Rettung einer Schulklasse aus Bergnot
Die Monatsversammlung der Bergwacht Oberstdorf wird durch einen Telefonanruf unterbrochen. Ein Alphirte teilt mit, dass zwei ca. 9jährige Buben völlig erschöpft zu ihm gekommen sind und ihm berichtet haben, dass sich eine größere Gruppe ihrer Kameraden verstiegen habe. 10 Bergwachtmänner der Rettungsmannschaft nehmen ihre stets bereiten Rucksäcke mit allem notwendigen Bergematerial und fahren mit den Geländefahrzeugen zur Alpe „Breitengehren“.

Dort schlafen inzwischen die Buben auf einer Eckbank. Nach kurzer Befragung steigen die Bergwachtmänner über die felsdurchsetzten Steilhänge des Taufersberges auf. Nach drei Stunden kommen die Männer zurück; auf ihren Schultern die zum Teil vor Erschöpfung eingeschlafenen Buben der Schulklasse. Mit ihren Händen haben sie die verschwitzten Hälse ihrer Retter umklammert.

Die Schulklasse war von einem Ferienlager im Kleinen Walsertal zu einer Tour auf den Gaisberg aufgebrochen, geführt von zwei Jugendlichen. Beim Abstieg verfehlte die Gruppe den Weg, die Dunkelheit brach herein. Die Buben irrten ausweglos durch den von Felsabstürzen unterbrochenen Steilhang. Mit viel Glück konnten zwei von ihnen absteigen, um Hilfe zu holen.

Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Weissfluhjoch / Davos
Am Lawinenkurs vom 04.01. bis 09.01.72 nahmen teil: Walter Benkler, Hans Kumpe, Helmut Luxenhofer

So sah ein Dienstausweis aus

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